Atemschutz

Unter Atemschutz versteht man jede Handlung, die darauf zielt, schädliche Einflüsse, die über die Atmung in den menschlichen Körper gelangen können, fernzuhalten. Sind in der Umgebungsluft Atemgifte oder Infektionserreger vorhanden oder reicht der Luftsauerstoff nicht aus, ist ein geeignetes Atemschutzgerät zu verwenden.

Dies kann zum Beispiel bei

  • Arbeitnehmern (Arbeitsschutz)
  • Angehörigen der Feuerwehr oder des THW
  • Ärzte oder medizinischem Personal

der Fall sein, die mit toxischen oder infektiösen Partikeln in Berührung kommen.

Als Atemschutzgerät bezeichnet man generell alle Geräte, die zum Atemschutz verwendet werden. Im Allgemeinen bestehen Atemschutzgeräte aus zwei Hauptbestandteilen:

  • Einem Atemanschluss und Filter / Filtern oder
  • Einem Atemanschluss und einer Einrichtung zum Versorgen mit nicht verunreinigtem Atemgas.

Man unterscheidet nach EN 133 zwischen umluftunabhängigen Atemschutz und umluftabhängigen Atemschutz. Daher gibt es verschiedene Arten von Atemschutzgeräten. Atemschutzgeräte können, je nach Schadstoffart und –konzentration mit verschiedenen Atemschutzfiltern bestückt werden.

Umluftabhängiger Atemschutz

Vor dem Einsatz von Filtergeräten muss gewährleistet sein, dass mindestens 17 Vol.-% Sauerstoff (bei CO Filtern mindestens 19 Vol.-% Sauerstoff) in der Atemluft vorhanden ist und die zu filternden Stoffe bekannt sind. Die Einsatzgrenzen der Filtergeräte werden von der Leistungsfähigkeit der Filter bestimmt. Die Stoffe oder Stoffbereiche für die die einzelnen Filter geeignet sind, werden über Farbcodierungen und Buchstaben auf den Filtern angegeben. Des Weiteren wird auch eine maximale Aufnahmefähigkeit der Filter angegeben. Da beim Einatmen in der Maske ein Unterdruck entsteht, können über mögliche Leckagen Schadstoffe in die Atemwege gelangen. Deshalb wird nach Anlegen der Atemschutzmaske eine Dichtigkeitsprobe durchgeführt.

Filtergeräte

Ein Filtergerät besteht aus einem Atemanschluss (z.B. einer Atemschutzmaske) und ein oder mehreren Filtern. Die Filtergeräte wurden früher auch als Gasmaske bezeichnet.

Filter lassen sich unterteilen in:

  • Partikelfilter, die feste und / oder flüssige Aerosole aus der Atemluft entfernen, z.B. Asbest, Rauch, Nebel
  • Gasfilter, die Gase als Absorptionsfilter (meist Aktivkohle) oder katalytische Filter (für Kohlenmonoxid) aus der Atemluft entfernen
  • Kombinationsfilter, die sowohl gasförmige und feste und / oder flüssige Aerosole aus der Atemluft zurückhalten

Bei Filtern ist darauf zu achten, dass die meisten, speziell Gasfilter nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Nach dem Entfernen der Versiegelungen ist ein Filter nur noch maximal sechs Monate einsetzbar. Allerdings verliert der Filter in diesem Zeitraum kontinuierlich an Aufnahmefähigkeit, deshalb ist das Führen eines Filterbuches sehr zu empfehlen, ebenso wie eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls der Austausch auch der nicht benutzten Filter.

Umluftunabhängiger Atemschutz

Unter umluftunabhängigem Atemschutz versteht man Atemschutzgeräte, die den Geräteträger von der Umgebungsatmosphäre isolieren und mit atembarem Gas aus einer nicht verunreinigten Quelle versorgen. Diese Atemschutzgeräte werden daher auch als Isoliergeräte bezeichnet und bestehen aus einem Atemanschluss und einer Luftversorgungseinrichtung.

Atemschutzfilter

Allgemein

Für Schadstoffe sind Grenzwerte festgelegt, die am Arbeitsplatz nicht überschritten werden dürfen. Ist die Konzentration der Stoffe höher, muss man sich gegen sie schützen. Prinzip des Filteratemschutzes ist es, die Luft vor dem Einatmen von gesundheitsschädlichen Bestandteilen zu befreien. Dazu werden spezielle Filtermaterialien benutzt, die den jeweils vorhandenen Schadstoffen angepasst sein müssen. Daher ist es wichtig zu wissen, welche Schadstoffe vorliegen.

Atemschutzfilter (Atemfilter, Filter) schützen den Träger vor gefährlichen Stoffen (Gase, Partikel von festen und flüssigen Stoffen). Filter kommen in Atemschutzmasken des Arbeitsschutzes, der Medizin und der Feuerwehr zum Einsatz.

Arbeitsschutz

Werden bei Tätigkeiten Stäube, Rauche oder Dämpfe frei und ist keine effektive Absaugung dieser Gefahrenstoffe vorhanden, so muss Atemschutz getragen werden.

  • Bei mechanischer Bearbeitung, z.B. Bohren, Fräsen, Schleifen und Sägen werden Stäube freigesetzt.
  • Beim Verlegen oder Ausbau von Dämm-Material treten Fasern auf
  • Bei Schweißarbeiten entsteht Rauch
  • Beim Umgang mit Chemikalien und bei Herstellungsprozessen können schädliche Gase entweichen bzw. entstehen

Um diese Gefahrstoffe aus der Atemluft zu filtern, werden Atemschutzmasken mit Partikelfiltern bzw. partikelfiltrierende Halbmasken bzw. Vollmasken eingesetzt.

Filterausführungen / Maskenausführungen

Je nach Verwendungszweck, Tragedauer, Schadstoffart, etc. gibt es vile Maskentypen mit verschiedenen Filtermodellen.

Einwegmasken (Feinstaubmasken)

Einwegmasken sind Maske und Filter in einem. Hier kann kein Filter ersetzt werden. Einwegmasken werden nach Gebrauch oder wenn der Filter erschöpft ist, komplett entsorgt. Vorteile: Einwegmasken sind angenehm zu tragen, leicht, haben eine relativ große Filterfläche, sehr hygienisch. Nachteile: Einwegmasken sind etwas teurer im Gebrauch, für gasförmige Schadstoffe nicht geeignet. Es gibt Einwegmasken auch mit Ausatemventil, was unbedingt zu empfehlen ist, da der Atemwiderstand deutlich geringer ist und die Atemluftfeuchte durch das Ventil entweichen kann. Einwegmasken werden auch im medizinischen Bereich gerne zum Schutz vor Infektionen verwendet.

Halbmasken

Halbmasken bestehen aus einem Maskenträger, meist aus Kautschuk oder Silikon und umfassen die Mund- und Nasenpartie. Auf diesem Körper können dann ein oder zwei Filterpatronen befestigt werden. Die Filter gibt es mit genormtem Rundgewinde aber auch mit herstellerspezifischen Befestigungen. Vorteile: Halbmasken sind auch für gasförmige Stoffe geeignet, leichter als eine Vollmaske, relativ preisgünstig im Betrieb. Nachteile: Halbmasken müssen entsprechend gereinigt werden, sind schwerer als Einwegmasken, meist nicht so ein gutes Sichtfeld wie Einwegmasken (Filter stören den Blick nach unten), man benötigt evtl. zusätzlichen Augenschutz (anders bei der Vollmaske).

Vollmasken

Vollmasken sind landläufig unter der Bezeichnung Gasmasken bekannt. Die Vollmaske weist im Vergleich zur Halbmaske folgende Unterschiede auf: Die Vollmaske umschließt zusätzlich auch den Augenbereich, noch bessere Dichtigkeit, weniger Tragekomfort. Die Vollmaske kommt hauptsächlich bei schwerem Atemschutz, hoch toxischen oder hoch infektiösen Stoffen zum Einsatz.

Filterarten

Partikelfilter

Partikelfilter gibt es in drei verschiedenen Klassen (P1, P2, P3) für verschiedene maximale Partikel-Konzentration (Arbeitsplatz-Grenzwert). Diese sind bei Vollmasken höher als bei Halbmasken. Partikelfilter schützen nur gegen Partikel, nicht gegen Gase und Dämpfe.

Gasfilter

Gasfilter gibt es für verschiedene Stoffgruppen (z.B. Ammoniak, Organische Gase und Dämpfe, Niedrigsieder,…) und in verschiedenen Leistungsklassen. Die Eignung für eine Stoffgruppe wird am Filter jeweils mittels eines bestimmten farbigen Ringes und eines Kennbuchstabens kenntlich gemacht. Gasfilter schützen nur gegen Gase und Dämpfe, nicht gegen Partikel.

Kombinationsfilter aus Gasfilter und Partikelfilter

Kombinationsfilter sind einzusetzen, wenn gleichzeitig Gase oder Dämpfe und Partikel (Schwebstoffe) auftreten (z.B. beim Feuerwehreinsatz, Farbspritzen, Sprühkleben,…).

Gebrauchsdauer

Die Gebrauchsdauer von Atemfiltern ist von der Belastung abhängig.

  • Das Ende der Gebrauchsdauer von Gasfiltern oder Kombinationsfiltern, die gegen Gase eingesetzt wurden, ist an Geruchs-, Geschmacks- oder Reizerscheinungen bei der Einatmung zu erkennen.
  • Das Ende der Gebrauchsdauer von Partikelfiltern oder Kombinationsfiltern, die gegen Partikel eingesetzt wurden, ist am Ansteigen des Atemwiderstandes (Einatemwiderstand) zu erkennen.
  • Gegen radioaktive Stoffe, Sporen, Bakterien, Viren und proteolytische Enzyme sollen Partikelfilter nur einmal verwendet werden.

Auf allen Filtern ist ein Verfallsdatum aufgedruckt. Spätestens dann sind die Filter zu entsorgen.

 

Kontakt
  • Bernhard Berr e.K.
  • Inh. Jochen Berr
  • Josef-Siller-Straße 12-14
  • 95666 Mitterteich
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